Dolor sit amet

Wie plant ein ordentlicher Mensch?

Vorweg will ich anmerken:

Jeder kann ein ordentlicher Mensch werden. Mit der richtigen Vision und den richtigen Methoden (und vielleicht ein bisschen Hilfe) steht dir nichts im Weg. Das Schwierigste hierbei ist das Finden der richtigen Methode für dich, deinen Haushalt und deinen Lebensstil. Wenn du bereit bist, dich zu bessern und dafür auch ein wenig Arbeit und Geduld zu investieren, dann wird aus dir genau die Person werden, die du sein willst.

Wer also ist dieser "ordentliche Mensch"? Ein ordentlicher Mensch hat in meinen Augen 4 Dinge im Griff:
Seinen Haushalt, seinen Konsum, seine Zeit und sein Mindset.
In diesem 4. Teil konzentrieren wir uns einmal auf den Bereich Zeitmanagement.

Wir sind die einzig Verantwortlichen für unsere Zeit und dennoch ist Zeitmanagement ein Thema, das sehr viele noch nicht gemeistert haben, die Meisten würde ich behaupten...
Um an deine Planung heranzugehen, solltest du erst einmal ein paar Fragen klären:
Was ist dein Ziel? Willst du mehr Zeit für dich herauskitzeln? Oder vielleicht mehr erreichen in deiner Arbeitszeit?
Wie nutzt du deine Zeit aktuell? Wie viel schläfst du? Wie viel Zeit investierst du in deinen Haushalt? Oder deinen Partner?
Was sind deine Zeitfresser? Wo verschwinden all die Stunden hin? Wie viel nutzt du dein Handy tatsächlich? ...

Betrachten wir einen rein hypothetischen Menschen - nennen wir ihn Steve. Steve bekommt viel unter in seiner Zeit, aber er würde gerne öfters ins Fitnessstudio gehen und findet nicht viel Zeit für seine Partnerin. Seine Ziele sind also regelmäßig Zeit für Sport und für seine Beziehung zu finden.
Schauen wir uns also an, wie er seine Zeit aktuell vertreibt. Zwei Wochen lang hat er schriftlich festgehalten, was er getan hat und wie lange es jeweils dauerte. Er schläft im Schnitt 8 Stunden, hat etwa 20min Arbeitsweg, arbeitet ganztags und hilft am Abend beim Kochen, was in der Regel etwa 45min braucht. Grob überschlagen bleiben ihm unter der Woche also über 5 Stunden für alles Andere. Leider verdunsten fast 3 Stunden am Tag durch WhatsApp, Instagram oder YouTube, obwohl er bereits während des Frühstücks seine Serie auf Netflix schaut. Hier haben wir schon mal ein paar Zeitfresser identifiziert. Und genau da setzen wir mit unserer Lösung an.
Als Experiment nimmt Steve sich vor, 2 Wochen lang seine Gewohnheiten drastisch zu ändern: Statt Netflix zu schauen, liest er beim Frühstück die Nachrichten, auf dem Arbeitsweg hört er im Auto ein Hörbuch und nach 21 Uhr verbietet er sich jegliche Bildschirme. Außerdem plant er das Fitnessstudio und ein wöchentliches Date mit seiner Partnerin in seinem Terminplan ein, sodass alles Andere dafür eben Platz machen muss.
Nach einiger Zeit wird er ein besseres Gespür für seine Zeit bekommen, da ganz besonders digitale Unterhaltungsmedien darauf aus sind, uns an sich zu fesseln und unser Zeitgefühl zu manipulieren. Sie sind kurzweilig. Wer sich bewusst Zeit nimmt für seinen digitalen Konsum, kann ihn besser (und ohne schlechtes Gewissen) genießen und droht nicht, in einem "Loch" zu versinken. Wer sich Dinge in einen Terminplan schreibt und ihnen eine feste Uhrzeit vorgibt, der wird sich leichter tun, sich daran zu halten. Das gilt auch für Haushaltsaufgaben wie z.B. das Wäsche-Waschen.

Natürlich ist es ein wenig utopisch, zu erwarten, dass Steve sein Leben von jetzt auf gleich für immer auf den Kopf stellt. Zeitfresser schleichen sich bei den ordentlichsten Menschen ein und sollten immer wieder einmal gesucht werden. Aber unser hypothetischer Steve ist dennoch auf dem richtigen Weg, denn er hat in nur einem Monat erfahren, was er haben könnte, wenn er sich besser auf seine Zeit konzentriert. Und es gibt wohl kaum eine so gute Motivation wie erlebten Erfolg. Außerdem weiß er jetzt ziemlich genau wie lange seine Aktivitäten brauchen und wie viel Zeit er nach Belieben verplanen kann, sodass er in der Zukunft spontaner und vor allem realistischer seinen Tag planen kann.

zurück zum Blog