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Wie sieht der Konsum eines ordentlichen Menschen aus?

Vorweg will ich anmerken:
Jeder kann ein ordentlicher Mensch werden. Mit der richtigen Vision und den richtigen Methoden (und vielleicht ein bisschen Hilfe) steht dir nichts im Weg. Das Schwierigste hierbei ist das Finden der richtigen Methode für dich, deinen Haushalt und deinen Lebensstil. Wenn du bereit bist, dich zu bessern und dafür auch ein wenig Arbeit und Geduld zu investieren, dann wird aus dir genau die Person werden, die du sein willst.

Wer also ist dieser "ordentliche Mensch"? Ein ordentlicher Mensch hat in meinen Augen 4 Dinge im Griff:
Seinen Haushalt, seinen Konsum, seine Zeit und sein Mindset.
In diesem 3. Teil konzentrieren wir uns einmal auf den Bereich Konsum.

Konsum ist ein riesiges Thema, über das man einen eigenen ganzen Blog schreiben könnte. Also teilen wir dieses große Feld "Konsum" in ein paar Bereiche ein und betrachten dann, wie ein "idealer" ordentlicher Mensch damit umgehen würde. Ich unterscheide zwischen den folgenden zwei Arten von Konsum:
- Konsum als Einkaufsverhalten
- Konsum als Gebrauch oder Nutzung

Wenn man das Wort Konsum hört, denken die Meisten zuallererst an den Lebensmitteleinkauf. Kaum etwas konsumieren wir so häufig und schnell wie Essen. 
Man stelle sich den "perfekten Menschen" vor. Er ist gesund, zufrieden, ordentlich und muss nicht sonderlich auf seine Ausgaben achten. Aber betrachten wir einmal seinen Lebensmittelkonsum: In unserer Vorstellung ist dieser Mensch jemand, der keine großen Mengen an Lebensmitteln wegwirft. Das bedeutet umgekehrt, dass er sich seines Konsums sehr bewusst ist. Er weiß, was er kochen will, wie viel er dafür braucht und kauft auch dementsprechend ein - ohne spontane Impulskäufe. Er ist sich außerdem dessen bewusst, was in seinem Haushalt bereits vorhanden ist, sodass ihm Nichts jemals ausgeht oder doppelt angeschafft wird. 
Wenn man sich nun etwas von ihm abschauen will, dann plant man seinen Einkauf im Voraus. Das Essen wird geplant, ein Einkaufszettel geschrieben, Vorräte geprüft und schließlich wird nur das im Laden erstanden, was tatsächlich auf der Liste stand. Da wir nicht in einer idealen Welt leben und ständig von Verlockung und Ideen umgeben sind, kann es natürlich nicht immer so laufen. Anfangen kann man mit der Regel: Kein Einkauf ohne Einkaufszettel.
Das lässt sich natürlich auch auf andere Einkäufe übertragen. Warum beim Supermarkt aufhören? Deshalb ist es sinnvoll, auch dann Einkaufszettel zu schreiben, wenn man nur 1 Gegenstand benötigt. Wenn mehr nicht aufgeschrieben wurde, sollte mehr nicht sein. (Dieser Trick ist besonders hilfreich beim Besuch von Einkaufszenten!)

Beim Einkauf bleibt es leider nicht, denn es gibt viele Dinge, die wir zu wenig, zu viel oder falsch nutzen.
Zu wenig ist der offensichtliche Part: Manchmal kaufen wir Dinge (oft Impulskäufe), die wir letztlich gar nicht brauchen oder mögen. Deshalb sollte schon vor dem Kauf über den tatsächliche Nutzen eines Gegenstands nachgedacht werden. Der Klassiker sind hier Sportgeräte im Haushalt der absoluten Couch-Potato, originalverpackte Filme und Spiele ganz hinten im Schrank, ungelesene Bücher von vor 10 Jahren und und und... Die gute Nachricht lautet: Wer bewusst alle diese Dinge durchsieht und ausmistet, der lernt seinen eigenen Konsum besser kennen und vermeidet zukünftige Fehlkäufe.
Zu viel Nutzung ist ebenso möglich. Hier geht es um Konsum, den wir eigentlich gar nicht wollen. Der Klassiker hier wäre Tiefkühlpizza. Ist sie einmal gekauft, wird sie in den nächsten Tagen gemacht und gegessen. Das ist an sich nichts Schlimmes, nur leider passiert das oft denjenigen, die sich gesünder ernähren wollen und die Pizza eigentlich nur für den Notfall vorgesehen hatten... Ein anderes Beispiel ist die Mediennutzung - Stichwort Streamingdienste. Das sogenannte Netflix-Loch, in dem wir förmlich versinken, ist ein sehr zeitfressender Konsum. Schritt 1 zum Umgang mit dem eigenen Medienkonsum ist das Beobachten und Wahrnehmen des eigenen Konsums. Erst wenn du dir bewusst wirst, welche Ausmaße welche Medien einnehmen, kannst du daran etwas nachhaltig ändern. Es gibt Apps, die dir deine Handynutzung grafisch darstellen, z.B. wie viel Zeit du auf YouTube und Instagram verbracht hast (und das ist in der Regel enorm). Diese Medien sind dafür gemacht, uns in ihren Bann zu ziehen. Deshalb konsumiere diese Medien bewusst. Nimm dir Zeit und deine volle Aufmerksamkeit für eine Serie und genieße es. So kannst du leichter loslassen, wenn eine Folge vorbei ist.
Kommen wir zur falschen Nutzung. Hiermit ist gemeint, etwas nicht nachhaltig zu nutzen, was schließlich zu Verschleiß und eventuell einem Nachkauf führt. Beispielsweise kann ein Fahrrad Jahrzehnte halten, vorausgesetzt es wird etwas Arbeit und Zeit verwendet und ab und an die Kette geölt. Ein bewusster, achtsamer Umgang mit unseren Dingen spart uns nicht nur Geld sondern lehrt uns eine Wertschätzung für diese Dinge. Denke an Dinge, die du liebst, vielleicht dein Auto, das du regelmäßig wäschst und staubsaugst, oder einen Lieblings-Pullover, der seinen ganz eigenen Waschgang bekommt. Wenn du andere Dinge genauso pflegst, dann wächst deine Wertschätzung für diese Dinge, und du umgibst dich mit geliebten Dingen. Dieser Umgang führt außerdem häufig dazu, weniger und dafür bewusster Neues anzuschaffen.
(Hier möchte ich anmerken, dass dieser bewusste Umgang etwas ist, das du vielleicht deinen Kindern vermittelt möchtest. Nachhaltiges Denken und bewusster Konsum sind Werte, die man wunderbar vorleben kann und muss, wenn man sie an die nächste Generation vermitteln möchte.)

Unser Lebensstil wird in erster Linie durch unseren Konsum geprägt:
Wie wohne ich? Was esse ich? Wie kleide ich mich? Wohin gehe ich aus? All das sind Fragen, die auf den Konsum zielen. 
Der bewusste Konsum ist der Schlüssel zur Kontrolle über deinen Einkauf, Besitz und Alltag und somit genauso über die Ordnung in deinem Haushalt und Zeitplan. Manche entscheiden sich für einen stark reduzierten Konsum, andere genießen einen umfangreichen Konsum. So oder so wirst du erst dann wirklich zufrieden sein, wenn du dich ganz bewusst dafür entscheidest, was du für dich nutzen willst.

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